Ehrenamt im Mittelpunkt
Junge Liste besucht THW Ergolding
Landkreis. Die Junge Liste im Landkreis Landshut besuchte an einem Übungsabend das Technische Hilfswerk in Ergolding, um sich über die Bedeutung des Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz zu informieren. Ortsbeauftragter Walter Brams gab der Delegation einen Einblick in die Arbeit der Einsatzkräfte und die zentrale Rolle, die das Technische Hilfswerk für den gesellschaftlichen Zusammenhalt spielt.
Der Ortsverband Ergolding zählt mehr als 150 Mitglieder, davon rund 70 aktive Helferinnen und Helfer. Wer beim Technischen Hilfswerk mitwirkt, verpflichtet sich zu einer fundierten Ausbildung: Die Grundausbildung umfasst etwa 80 Stunden und dauert rund ein halbes Jahr. Daran schließt sich eine spezialisierte Fachausbildung an. Ausbildung bedeutet beim Technischen Hilfswerk nicht Theorie, sondern praxisorientiertes Lernen für den Ernstfall.
Im Einsatzfall werden die Helferinnen und Helfer meist über die Integrierte Leitstelle Landshut alarmiert. Je nach Schadenslage können Einsätze von wenigen Stunden bis zu einer Woche dauern. Auch internationale Einsätze gehören zum Aufgabenbereich des Technischen Hilfswerks. Während der Corona-Pandemie nahm nicht nur die Zahl der Einsätze zu, sondern auch das Interesse am Mitwirken. „Wir sind die Gewinner der Pandemie – im besten Sinne“, sagte Walter Brams und betonte die wachsende gesellschaftliche Bedeutung des Zivilschutzes.
Seit 2015 hat das Technische Hilfswerk eine umfassende Modernisierung erfahren – sichtbar an neuer Ausstattung, besserer Ausbildung und stärkerer politischer Unterstützung. Der bundesweite Operationsplan „Deutschland“ sieht zukünftig zusätzliche logistische Aufgaben für das Technische Hilfswerk vor.
Benedikt Hillinger, zweiter Vorsitzender der Jungen Liste und selbst in einer Blaulichtorganisation aktiv, hob hervor, dass es beim Bevölkerungsschutz nicht allein um Material und Fahrzeuge gehe: „Wertschätzung ist das Wichtigste. Wer sich freiwillig engagiert, braucht nicht nur gute Ausrüstung, sondern auch den Rückhalt der Gesellschaft. Wir müssen dafür sorgen, dass Ehrenamtliche ihre Arbeit machen können, ohne angefeindet oder behindert zu werden. Dafür braucht es klare politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.“
Auch für die Ehrenamtlichen selbst hat sich vieles verbessert. Es gibt einen Verdienstersatz für Einsatzzeiten sowie die digitale Ehrenamtskarte, die die Wertschätzung für freiwilliges Engagement sichtbar macht.
Der Besuch der Jungen Liste verdeutlichte: Das Technische Hilfswerk ist weit mehr als Technik und Blaulicht. Es steht für gelebte Gemeinschaft, Zusammenhalt und Verantwortung – ein Beispiel dafür, dass Ehrenamt kein Freizeitprojekt, sondern eine tragende Säule unserer Gesellschaft ist.
Bild: Junge Liste im Landkreis Landshut
Bildunterschrift: Die Interessieren Teilnehmer mit dem Ortsbeauftragten Walter Brams (3.v.l.).